Jahresbericht 2011

BONUS Freiwilligen-Zentrum 2011

Die  Mitarbeiter des Freiwilligen-Zentrums BONUS waren im Jahr 2011 sehr erschüttert durch den Unfalltod von Ernst Albrecht Barner. Seit der Gründung des Freiwilligen-Zentrums war er als freiwilliger ehrenamtlicher Mitarbeiter tätig und sehr engagiert beteiligt  an der Aufbauarbeit der ersten Jahre. Durch sein großes Interesse am Thema „Ehrenamtliches Engagement“ erwarb er in den darauf folgenden Jahren Kompetenzen, die er in  der Vermittlungstätigkeit von interessierten Engagierten, sowie in der Zusammenarbeit mit seinen Kolleginnen und Kollegen  erfolgreich einsetzte.  So wird die Erinnerung an Ernst Albrecht Barner stets mit dem Freiwilligen-Zentrum verbunden bleiben,  die Erinnerung an eine engagierte und durchaus auch kritische Persönlichkeit.


In den darauf folgenden Monaten ergaben sich weitreichende personelle Veränderungen im Team des Freiwilligen-Zentrums, so ist auch Brigitte Klewe, die seit 1997 sehr engagiert ehrenamtlich in der Beratungs- und Vermittlungstätigkeit dabei war, aus  familiären Gründen ausgeschieden. Auch Ulla Beelte mussten wir leider verabschieden. Ihr Engagement ist uns jedoch in der Einrichtung plateau erhalten geblieben.


Im vergangenen Jahr hat der Einrichtung nach wie vor die recht abgelegene Raumsituation im 1. OG in der Judenstraße zu schaffen gemacht, jedoch ist die Vermittlung von Menschen, in gemeinnützige Einrichtungen, durch unsere Einrichtung plateau in der Moltkestr. angestiegen (s. auch BONUS plateau). Auch wirkt sich die ausgeprägte Netzwerkarbeit  in der Stadt und im Landkreis Hildesheim, sowie die Durchführung von Vorträgen und kleineren Seminaren in Kirchengemeinden und Vereinen/Verbänden in verschiedenen Stadtteilen usw. in der Anerkennung der Bevölkerung als Kompetenzzentrum in allen Fragen rund um Bürgerschaftliches Engagement und Fragen des Ehrenamtes, positiv aus. Mit vielen Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis Hildesheim pflegte das Freiwilligen-Zentrum eine enge Zusammenarbeit zum Auf- und Ausbau von Engagementfeldern. Und auch wurde Unterstützung bei der Bewältigung von Konfliktsituationen angefragt.


Die Frequenz von Menschen mit Unterstützungsbedarf unterschiedlichster Art, wie bereits in den vergangenen Jahren beschrieben, hat nicht nachgelassen. Hier kommen jedoch Erfahrungen aus den Vorjahren zum Tragen und die enge Verzahnung mit BONUS plateau.


Bis zum Jahresende hatte das Freiwilligen-Zentrum BONUS die Betreuung der Geschäftsstelle der Landearbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Niedersachsen inne mit den üblichen internen Aufgaben eines Zusammenschlusses von Einrichtungen auf Niedersachsen-Ebene, sowie übergeordneten Aufgaben, wie der Mitarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen. Eine besondere Herausforderung war jedoch die Planung, Organisation und Durchführung einer regionalen Tagesveranstaltung am 29.10.2011 im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit…in Kooperation mit starken Partnern auf Landesebene wie z. B. der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Freiwilligenakademie Hannover, dem Diözesancaritasverband, der LAG Soziale Brennpunkte und anderen.


Zum 31.12.2011 endete auch das Bundesprojekt „Freiwilligendienste aller Generationen“, welches für Niedersachsen bei der Landesarbeitsgemeinschaft verankert war und dessen Koordination der drei Standorte in Niedersachsen zu den Aufgaben  zählte.


Zum Ende des Jahres 2011 kann gesagt werden: im Freiwilligen-Zentrum hat ein neues Team, bestehend aus erfahrenen und neuen freiwilligen MitarbeiterInnen zu einem guten Miteinander gefunden und sich eingearbeitet. Mit viel Schwung wurden alte Erfahrungen zugrunde gelegt, neue Ideen entwickelt und gemeinsam umgesetzt.
Kordula Eggers


BONUS Freiwilligen-Zentrum plateau 2011

 

Die Einrichtung plateau in der Oststadt hat sich, seit der Eröffnung vor zwei Jahren gut etabliert und ist ein beliebter Anlaufpunkt der Anwohner in ihrem Alltagsleben geworden. In  das Leben im Stadtteil ist plateau gut eingebunden. Verschiedenste Angebote von Anwohnern für Anwohner tragen dazu bei, dass sich Menschen mit unterschiedlichsten Interessen hier zusammenfinden und gemeinsam ihre Zeit gestalten. Alle Angebote sind kostenfrei – eine Kultur des Geben und Nehmen ist hier die Grundlage des Miteinanders, die gleichzeitig zu einem Wohlfühlklima beiträgt.


Regelmäßige Treffen der Anwohner tragen dazu bei, dass „man sich kennt“, voneinander weiß,  die Anonymität wird aufgehoben, das Interesse und auch das Verantwortungsbewusstsein für den Nächsten und das persönliche Lebens- und Wohnumfeld wächst.


Besonders  herauszustellen ist hier die täglich sehr gut besuchte Hausaufgabenhilfe mit der Unterstützung von Schülern bei der Bewältigung ihres Schulalltags. Die überaus hohe Verlässlichkeit von besonders engagierten Freiwilligen aus der Oststadt und darüber hinaus gibt den Kindern Halt und eine verlässliche Struktur in ihrem häufig sehr anspruchsvollen Alltag. Gleichzeitig bietet dieses Angebot die Möglichkeit einen regelmäßigen Kontakt zu den Eltern zu pflegen und auch sie mit unterschiedlichen Angeboten zu unterstützen.


Die Beratung und Vermittlung von Freiwilligen findet vermehrt auch von plateau ausgehend statt. Hier ist es besonders auch Menschen mit Unterstützungsbedarf in einem recht geschützten Rahmen möglich, sich, ihre Grenzen und ihre Belastbarkeit direkt auszuprobieren und ihre Ressourcen  neu zu entdecken, bevor sie weitere Schritte zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehen.


Das Zusammentreffen der verschiedensten Menschen und ihren jeweils sehr persönlichen Engagement-Motivationen bringt eine bunte Vielfalt in die Einrichtung plateau, bereichert die Arbeit in höchstem Maß, erfordert aber auch eine klare und straffe Koordination und Struktur.


Hier einige weitere Beispiele des Engagements in der Moltkestraße: Engagement von Anwohnern mit verschiedenen Interessen (Kunst, Literatur, Handwerk…), Gespräche und Beratung in problematischen Alltagssituationen,; Mitarbeit von Schülern (Sozialpraktikas und Praxiszeiten im Rahmen schulischer Ausbildungen);  Studentenmitarbeit zur Ableistung von Praktikas und Erarbeitung von Projekten; Menschen mit Unterstützungs- bzw. Assistenzbedarf als ersten Schritt in die Wiedereingliederung, Aufbau von Sozialkontakten, Wiedererlangung sozialer Kompetenzen, Einübung einer Tagesstruktur; Menschen mit Migrationshintergrund erhalten Sprachförderungen als einen weiteren Schritt in die Integration, auch wird versucht die Wünsche nach Kontakten und Freundschaften mit Menschen, die hier beheimatet sind zu fördern, interkultureller Gesprächskreis, Frauengruppe und nicht zuletzt Netzwerk- und Kooperationstreffen, sowie Flohmärkte, Feste und Feiern im Jahreskreis…

Kordula Eggers